Erblickend wie
einzelne Adern fließen über samtene Blütenblätter, die eine dreigliedrige Blüte bilden. Rosa, rot, mit leicht gelben Nuancen
Kopfdrehen –
Plastische Pinke Bälle setzen sich zusammen zu einer Himbeere mit einem feinen Blattkranz und gekrönt von einem Gestrüpp voller zackiger Blätter
Da wendet sich der liegende Körper, versucht sich aufzurichten.

Aber die Ausleger einer Ackerwinde haken sich mit zarten Stängeln um den Kopf und die Schultern der Person. Sie kann sich am Waldrand nicht einfach aufrichten, reißt die Wurzeln aus der Erde, krallt die Hände in den Grund, rutscht ab und stürzt. Jetzt blicken die Augen direkt auf eine weit gefächerte Anemone, die das Sichtfeld ganz mit den durchscheinenden, blauen Blättern verhängt. Beim nächsten Versuch richtet sich die Gestalt endlich auf, in einer Halbdrehung zuerst auf die Ellenbogen stützend, dann das Gesäß auf den Boden wuchtend. Mit gestreckten Armen, die Handteller in dem Boden gedrückt, jetzt eine Boa mit rosa Blüten um Schulter und Kopf aber mit Blick über die ganze Wiese. 

Nelken, Gräser und einzelne Getreidehalme geben einem Flirren von Insekten Raum. Die Augen sind von dem unklaren Aufwachen trüb, die Hände streichen über die Lider, das Kinn vor Müdigkeit auf die angewinkelten Knie gelegt.  Ein kleines Rotkelchen klammert sich an einen stabilen Halm, um die Körner aus der Ähre zu picken. Das Blau des Himmels spiegelt sich scheinbar in einer Fata Morgana über dem Grün. Die Hand fährt in die Tasche um das Handy zu greifen. Herausgezogen spiegelt es den blauen Himmel, eine leicht verschmierte Landschaft und nach längerem Drücken auf die Knöpfe für wenige Sekunden eine rot blinkende Batterie. Fahrig stecken die Finger es wieder in die Tasche, die Augen schmerzhaft zusammengekniffen. 

Das Bild der Wiese fängt  an sich zu drehen, der Mensch legt seinen Körper wieder nieder – um dem Fall zu entgehen. Die Blütengebilde verschwimmen zu Lichtpunkten. Das Gesicht jetzt in die Armen vergraben, schwarzer Blick, ohne Erinnerung, ohne Eile oder Ziele. 

Äste trommeln auf den warmen, weichen Grund. Dazu lässt der Wind einen Song über die Oberfläche von hunderten Blättern pfeifen. Das Auge sieht zuerst schwarz, ist abgestimmt auf den erleuchteten Himmel. Doch der schwarze Blick weicht schnell dem hellem Rot. Die Pupille öffnet, in der Dunkelheit, Ähnlich wie bei Tieren im Winterschlaf verfällt der Organismus in einen Off-Traum abseits der Zeitvorstellungen.

Flicker, Flicker immer noch Flackern. 
Bis zum nächsten Stop.
Dann wieder flackernde und flackernde Lichter.
Dann aus dem Zug in die Stadt, in die Nacht.
Und der Eisbär tanzt mit dem Löwen.
.
Liebevoll verloren und außer Kontrolle.
Arme wie Bäume, gebogen und gedreht von einem Sturm.
Sie lachen. In allen Farben.
Regenbogen gleich
Kopfüber.
Wie Regen zu Boden fallend. 
Vertikal tropfend um den Boden zu Küssen.
Dann wieder hoch, Kreise drehend. Heiß und dämpfig. Hoch und wieder runter immer fort.
Das temporäre Wunderland, genannt Verlust der Kontrolle. 

Alles könnte als Bild funktionieren. Wie: “I want to dance”. Sich drehend. Auf einem sich drehenden Planeten. Vom statischen Punkt zu einem Gefühl, einem konstant pulsierendem Zustand auf einer gespannten, aber beweglichen Oberfläche. Eine Wiederholung sich ständig verändernder Momente. Einem Rhythmus folgend. Bis das Trommeln hinter dem leichten Vorhang der Trance verschwand. Der Herzschlag erreichte den Moment der Ekstase und schwingt mit. 

Wie ein Feuerwerk an einem regnerischen Himmel. Lichter hinter einem weichen Vorhang. Jeder für sich tanzend in der Menge. Bis alle hinausströmten in einen Garten, in dunkle Blätter und Büsche, irgendwo außerhalb der Stadt.

Die Augenlider heben sich erneut und erkennen den puderblau verfärbten Himmel, der das nahe Ende dieses Tages ankündigte. Der Schlaf hat den Tag verkürzt. Die Sonne scheint tief durch die Äste. Einzelne Pollen und Flugsamen verschwimmen zu Lichtpunkten, je nach Blickwinkel mal schillernd bunt mal reduziert grau und braun. 
Von den trockenen Lippen und Durst getrieben bahnen sich die Hände des Menschen einen Weg in den Wald. 

Die dicken Hölzer zwingen die Person auf den von Lichtreflexen und altem Laub überzogenen Boden. Die Fingerspitzen reißen den zusammengesunkenen Laubschutz über der Erde auf und zeichnen ein Muster von dunklen Strichen. Sobald das Dickicht ein Aufrichten erlaubt, überträgt sich diese Zeichnung auf das weiße Hemd, als sich die Finger säubern. 

Da schreckt ein Rascheln die Schultern hoch und der Kopf dreht sich schräg herum. Eine Gruppe Wild schlägt schneller Hufe eine Schneise in den Wald, um Schutz zu suchen. Der Fluchtweg führt die Tiere direkt an dem Gast vorbei. Unsicher stolpernde Schritte folgen wenig später den Weg entgegen ihrer Spuren. Ein Wasserloch spiegelt eine kleine Baumlichtung. Der Himmel hat sich jetzt zu einem Reigen aus Blau, Aprikose und Cremeweiß verfärbt. Die wenigen Pflanzen, die sich am Rand des Wassers erhoben zeigen sich in fahlem Violett und abgeflachten Grüntönen. Die Gestalt kniet nieder, formt die Hände zur Trinkschale und schöpft Wasser zu den Lippen, die es gierig aufsaugen. Nach gestilltem Danach wieder der Weg durch das Dickicht des Waldrands. Auf der Wiese angelangt ist die Hitze des Tages abgeflaut. Ein Wind kühlt. Es legt sich Dunkelheit über die Blätter und Büsche.

Dreamhopping

Unter Farnen, gebettet auf Moos. Nah und gut schläfst du – mit der einstürmenden Nacht – unterm Blätterdach. Fahnenrascheln. Blätterregen. Leicht zugedeckt, mit viel Platz sich zu bewegen. Schlafe süß, wohl bedacht.
(Insekten erkundeten den schlafenden Körper, Ameisen, sogar ein Nachtfalter suchte sich hier Ruheplatz. Der Fuchs schnupperte an der Gestalt, der Uhu blickte mit runden Augen herunter.)

A Walk through paradise garden

Nach einem Tag und einer Nacht leuchtet das Pink des nächsten Morgens, das die Blätter in ungewohntes Licht taucht. Leicht von der langen ohnmächtigen Zeit, steht der Körper schnell auf, Müdigkeit von Armen und Beinen schüttelnd. Ein Vordach aus den großen Blättern einer Bananenpflanze bildet einen Empfang in eine perfekt getrimmte Gartenwelt. Morgenstrahlen, ungebremst von schräg oben einfallend blenden; die Augen sehen nur einzelne Umrisse. Nur üppige Hortensien in prachtvollem Lila und Blau schaffen momentweise Schatten und der Blick fällt auf kurzen Rasen und weißen, wohl geordneten Kies und ein Gebäude. Wenig später knirschen die Steine unter den Sohlen. Ein Weg entlang einer Grünfläche führt zu einer Böschung, die über und über von Magnolien in hoher Blüte bewachsen ist. Die Blätter im frischen Rosa liegen teilweise schon auf dem Boden. Ein kleiner Steig führt hinauf auf die Terrasse mit vielen Tischen: voller tropfnasser Teller und Gläser – nass – nicht von Regen, sondern von einem Sprinkler, der das Grün wässert.

Die Hose wird nass im Sitzen: Orientierungsversuch. Aufstehen. Schritte. Links eine hochgewachsen Villa, rechts der Garten mit perfekt gesetzten Elementen, das Bild der Natur per se zu beweisen. Vom Rand der Terrasse blitzt plötzlich zwischen zwei Bananenpflanzen die orange-rosane Haut eines Zeltes hervor! Der Weg dorthin muss entlang des Gebäudes führen. Am hinteren Ende der Empore beginnt ein kleiner Pfad. Die großen Terrassentüren sind mit Holzlamellen verschlossen, ebenso wie die Fenster im ersten und zweiten Stock. Anscheinend hatte die Gesellschaft der Nacht, diesen Ort verlassen, ohne sich um Teller und Becher zu kümmern.

Die linke Hand berührt die Lamellen der Fensterläden, bald die kleinen Holzschuppen der Fassade, die diese wie kleine Fischschuppen bedecken. Der Pfad taucht ein in einen dichten Dschungel, dessen Pflanzen ein Arrangement aus Blüten und Blättern bildete. Kleine Vögel geben ihren Sound in fröhlichen Melodien dazu. Sobald die Blätter ein bisschen Raum frei lassen flattern Schmetterlinge durch die Luft, um an den vielen Blütenkelchen ihren Rüssel in Nektar zu tauchen. Offensichtlich trafen an diesem Ort, gärtnerisches Geschick auf eine windstilles warmes Klima. Dann plötzlich stoppt etwas den Spaziergang durch diesen avantgardistischen Garten. Ein kleiner Affe hält einen Ast mit rosa Zwergbananen in den winzigen Händen und versperrt den Weg.  Nicht wenig erschrocken bremsen die Schritte ab und die Person spricht: “Hallo, was willst du kleiner Affe?” Die Antwort ist eine schnelle Abfolge von kreischenden Ah – Ah – Ah Lauten und einem Wedeln mit einem Stab in Pink

Unsicher verharren die Fußsohlen mehrere Momente auf dem weichen, moosigen Boden. Die Umgebung aus tropischen Pflanzen,  perfekten Orchideen und einer vielfältigen Tierwelt erinnerte nebst den vielen anderen Elementen des Gartens an ein Supermarkt Regal. Dosen mit jenem neben frischen Früchten und gleich anschließend das Zeitschriftenregal, das die ganze Welt beinhalten zu versucht. Und doch nur ein seltsamer Abklatsch der Freiheit ist. Hinter der nächsten Wegbiegung verlor der inszenierte Dschungel an Höhe und ein Feld von golden leuchtenden Ananas Pflanzen entfaltete eine Landschaft gleich nicht umgestürzter Kegeln in einer nicht enden wollenden Partie Bowling.

Ruhiger ist jetzt das Design der Wiese, die noch zwischen dem Zelt und den Schritten liegt. Der kurze Rasen ist ein ebener, smoother Fond für eine zufällige Auswahl an Blättern, von Ginko bis Buche, über einfache immer gleiche Wiesenblumen. Dann das Zelt mit einer rosa farbigen Haut, die unter dem Schatten eines Palmenbusches aufgespannt ist. In dem Zelt sind die Knie einer auf dem Rücken liegenden Person zu sehen. Im dunklen des Innenraums leuchtet das Display eines Handys und ließ ein Gesicht im blassen Lichtstrahl erkennen. 

„Entschuldigen sie? Wissen sie wo ich hier bin? Das Haus ist geschlossen und mein Handy ist leer .“

„Wer ist da?“, fragt das Gesicht hinter dem Smartphone. „Gestern auf dem Fest gewesen?“ Kurz schauen die Augen hinter dem kleinen Rechteck in den Händen hervor. „Ah sie müssen mit dem letzten Schwung aus der Stadt gekommen sein.“ „Nein, da drinnen erreichen sie jetzt gerade niemanden. Und von hier wegkommen ist auch nicht so einfach.“ Wieder hinter dem Kästchen verschwindend, fügt die Person noch hinzu. „Aber ich habe eine Power Bank. Vielleicht hilft ihnen ein aufgeladenes Handy in die Stadt zurück zu finden .“ „ Gerne! Danke!“ Sie stecken das Handy an.

Das Gesicht hinter dem Mobiltelefon zeigt keine Regung mehr, folgt getreu den Bewegung des scrollenden Fingers.

Sobald das leere Handy an der Power Bank wieder leuchtet, suchen eifrig tippende Finger die kleine rote Linie heraus, die in die Stadt führt. Nach 20 min Ladezeit ohne weitere Konversation machen die Füße auf den Fersen kehrt, da der auf der anderen Seite des Hauses losgeht.. Nicht eine Tür ist offen, nicht ein Fenster gibt Einblick auf das Innenleben des Hauses. Also lenken die Schritte entlang der Einfahrt, die mit dem Weiß des hellen Kies strahlend auf das Gebäude zuläuft. Wegen des hellen, tiefstehenden Morgen/Sonnenlichts senkt sich der Blick auf die schwarzen Schuhe, die dem Auge Kontrast boten. Hinter dem Eingangstor verläuft eine Straße entlang des Zauns in Richtung der roten Linie. Die typischen Wegelagerer, Färberkamille, Brennnessel und Distel säumen den Weg in Grün, Lila und Gelb. Nicht lange dauert es bis im Hals wieder die Brennnessel des Durstes aufkommt und die Schritte im Schatten einiger Bäume stoppten.

„Wieder in die Wälder? Wieder nach Wasser suchen?“, werden Gedanken laut.“ Ein aus hohem Gras hervorstechender Apfelbaum führt schließlich zur Abweichung vom Weg. Die Beine nach oben ziehend gelangt die brennende Kehle unter die Äste des knorrigen Baums. Eine Gabelung des Stammes erlaubt einen leichten Einstieg in eine kleine Kletterpartie. Rote Äpfel, die saftig und frisch schmecken löschen den Durst und bringen ein Lächeln auf die schmatzenden Lippen. Nach drei, vier Äpfeln machte sich zudem eine wohlige Wärme in der Magengrube bemerkbar. Der Körper lehnt sich seitlich an den Stamm, die Beine an einer Astgabel abgestützt. Die Hände tasten: Blätter, Rinde, Blattrillen, Rindengebirge, Äpfel, Äste, Fruchtfleisch, grüne Holzfasern.

Von dort oben ergibt sich ein guter Überblick über das Gebiet. Rechterhand liegt die Straße, mit flimmernd heißem Asphalt. Eine Spur von umgeknickten Grashalmen führt von dort zu dem Standpunkt des Baumes. Die hochgewachsene Wiese umschließt den ganzen Baum und reicht auf der anderen Seite bis an einen Wald. Hinter dessen unüberschaubaren Bäumen meinen die Augen den Smog der großen Stadt zu erkennen. Von dem Baum heruntergeglitten, wird die Perspektive wieder unüberschaubar, das Gras wächst so hoch, dass die Spitzen der Gräser an den Handflächen kitzeln. Die Bäume rücken nur langsam näher, weil Pflanzen aller Art den Weg kreuzen: Sauerampfer, wilder Weizen und bald Jungtriebe, die aus dem Wald gestreut hatten. Dann verebbt die Wiese, um einem Feld von wildem Rhabarber Platz zu machen. Unter den plattentellergroßen Blättern bahnt sich ein kleines Rinnsal klaren Wassers einen Weg. Sofort kniete die Person nieder, um den Durst zu stillen, der durch den süßen Apfel nur für einen Moment gebremst war. Der sonnenerhitzte Kopf kühlt im Schatten schnell ab, unterstützt von  handgeschöpftem Wasser, das ins Gesicht spritzt. Beim in den Wald gehen kratzen die Unterseiten von fast menschhohen Blätter des wilden Rhabarbers am Nacken und an dem Hals. Eine Böschung zwingt den Menschen zum Vierfüßler Gang. Junge Buchensprösslinge landen zusammen mit Büscheln von Gras in den Händen, um fast kletternd die Steigung zu überwinden. Oben ist alles still. Kein fließendes Wasser, kein zirpendes Insekt und kein singender Vogel. Dann plötzlich folgt der Schrei des Eichelheer, mit dem das Eintreten von jemandem neuen kund getan wird. Grün und warmes Braun halten sich die Waage. Das Licht wird von dem Blätterdach des Waldes in einem diffusen, flimmernden Tanzen gestreut. Der Gang auf dem Grund ist weich und federnd. Die Sonnenflecken spielen Fangerlix mit dem Schatten, als oben der Wind die Äste bewegt. Im vorbeigehen streifen die Arme einige Triebe von Buchen. Mit den dickeren Stämmen wird auch das Licht auf dem Boden spärlicher. Der Boden ist jetzt von einer bronzefarbenen Schicht von alten Blättern bedeckt, die teils bloß, teils unter einer Schicht von dornigen Schlingpflanzen daliegen. Wenn die Füße mit den einfachen Lederschuhen in diese geraten, stechen die Dornen schmerzhaft in die Knöchel. Wenn die Beine nicht sofort stoppen, übernimmt es die Natur, was zum schmerzhaften Sturz führt.. Doch schnell werden die Schritte findiger. Kleine Pfade geben den Weg frei, ins dunkle Innere dieses Waldes. Entlang einer dunklen Baumkette arbeitet sich der Mensch einen kleinen Berg hoch, um wieder Überblick zu bekommen und die Großstadt anzupeilen. Pfeiler und Wände, Straße und Fenster genauso wie Steckdosen, Motoren und all die Spielzeuge des Alltäglichen. Quietschen, Klacken, Knattern, Rattern und nur vereinzelt ein Vogel. Außen das unbelebte Konstrukt der Stadt, in den Innenräumen das Konstrukt des Lebens. In der Höhe weht der Wind. Das Blätterdach überspannt die Kuppe der Baumkronen und versperrt den Blick. Der Abhang fällt steil ab in ein dunkles Biotop aus hochgewachsenen Laubbäumen unter denen kleine, „verhungerte“ Fichten wachsen. Die Finger kramen nach dem Handy, um erneut die Route abzurufen.

Doch auf dem Display steht nur „search gone wrong“. Kleine Wasserlaken und Bäche bieten Farnen und Flechten halbnassen Boden und geschützten Raum. Aus dem Wind herausgetreten herrscht Stille. Nichts hilf, um die Zeilen des negativen Suchergebnisses zu ändern. Die Lungen atmen feuchte Luft und die Temperatur ist hier deutlich abgesunken. Das Rotbraun des Waldbodens aus Laub und Nadeln wirft ein diffuses, schwaches Licht zurück. Nebel legt die Szenerie in undeutliches Graublau. Das Hemd hängt nun verschwitzt am Körper. Klamm überspannt es die Schultern, die sich weiter durch die kleinen Nadelbäume schieben. Sumpfiger Boden empfängt die Füße. Mit einem gurgelnden Geräusch matschpampen sie wieder hinaus. Der Mensch dreht sich im Wald, wie ein Kreisel in Kinderhand. Wo ein Weg scheint, ist im nächsten Moment ein Dornengestrüpp, ein Wasserloch oder eine Gruppe vertrockneter Fichten mit verflochtenen Ästen. Jede Richtung geht verloren und alleine das Vorankommen besteht noch im Sinn der Bewegung. Doch als sich das Bewusstsein dafür einstellt, dass das Ziel so nicht zu erreichen ist, bleibt die Person mitten im Wald, mitten in der Natur stehen. 

Da beginnt die Welt um den Menschen lebendig zu werden. Wo die Sprache endet, fangen die Ohren plötzlich an zu hören. Wo kein Weg mehr zu sehen, entdecken die Augen plötzlich ihren eignen Standpunkt. Der fahle Geschmack im Mund macht plötzlich Sinn, denn das Schmecken war betäubt. Warum also weiterlaufen? Die Wahrnehmung saust rasend schnell um den Kopf und stürzt in einem Strudel ins Innere. Es ist plötzlich kein Platz mehr da für irgendwas anderes. Es schmerzt und gleich scheint alles irre zu sein. Doch nichts passiert, nichts. Dem Hunger begegnet der Apfel im Bauch, dem Durst der kleine Bachlauf und der panischen Atmung die frische tannen- und farngrüne Luft. Pflanzen und der warme, feuchte Grund  fangen den Körper auf, als das Stehen plötzlich unmöglich wurde.

Und das Herz spürte seinen eigenen Trommelschlag auf der weichen, warmen Erde. Das Pochen wird unter dem Eigengewicht auf Körper und Boden spürbar . Pom pom pom. Der Rhythmus erzählt jetzt die Geschichte weiter. In einer Sprache ohne Worte . Ein Mix aus Geräuschen, Lauten, Gefühlen (leichter Wind über schweißnassen Schultern). Erde unter den Fingernägeln. Alle Richtungen. Erstaunen über die Situation. Das Trommeln ist jetzt laut und vielfältig.